Beschreibung
Isfahan / IRAN
Isfahan erlebte seine Glanzzeit unter der Dynastie der Safawiden (1501–1722), die Isfahan 1598 zu ihrer Hauptstadt machten. und durch zahlreiche Prachtbauten und Gartenanlagen verschönten. „Isfahan ist die Hälfte der Welt“ (persisch اصفهان نصف جهان Eṣfahān neṣf-e ǧahān), sagt ein persisches Sprichwort.Das historische Stadtbild ist durch Paläste, eine Vielzahl Minarette und die blauen Kuppeln der Moscheen geprägt. Herausragend sind die Prachtanlage des Imam-Platzes und die 33-Bogen-Brücke (persisch: Si-o-seh pol) über den Fluss Zayandeh Rud.Wir verbringen 3 Nächte in Isfahan und besichtigen alle Prachtbauten und Moscheen und Bazar von IsfahanNAGHSHE JAHAN SQUARE
Isfahan ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Iran mit rund 1,9 Millionen Einwohnern (inklusive Umland 2,2 Mio., Stand: 2016).
Seine Glanzzeit erlebte Isfahan unter der Dynastie der Safawiden (1501–1722), die Isfahan 1598 zu ihrer Hauptstadt machten und durch zahlreiche Prachtbauten und Gartenanlagen verschönten. Aus dieser Zeit stammt das persische Wortspiel und Sprichwort „Isfahan ist die Hälfte der Welt“ (persisch اصفهان نصف جهان, DMG Eṣfahān neṣf-e ǧahān).
Geografische Lage
Die Stadt liegt in Zentraliran, rund 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran auf einer Seehöhe von 1500 Metern in einer Flussoase im ehemals fruchtbaren Tal des Flusses Zayandeh Rud am Rande des Zāgros-Gebirges. Seit den 2000er Jahren war der Fluss wegen Übernutzung und Ableitung einen Großteil des Jahres ausgetrocknet, im Juni 2018 war noch an keinem Tag des Jahres Wasser im Flussbett.
Im Süden und Westen der Stadt erheben sich die Bachtiari-Berge, und im Norden und Osten erstreckt sich die iranische Hochebene, die in die großen Wüsten übergeht.
Antike
Es gibt Hinweise darauf, dass auf dem Gebiet Isfahans bereits in vorachämenidischer Zeit eine bedeutende, um 1000 v. Chr. gegründete, Stadt existierte. Historisch fassbar wurde Isfahan in der Zeit der Parther unter dem Namen Aspadana (auch: Sepahan) als Hauptstadt der Provinz Oberpersien. Zur Zeit der Sasaniden behielt Isfahan diese Funktion, wurde aber darüber hinaus Münzprägestätte und Garnisonsstadt.
Nachdem die Seldschuken das bis dahin von den Kakuyiden regierte Isfahan 1047 und 1050 belagert und schließlich erobert hatten, wurde es 1051 durch den Groß-Seldschuken Tughrul Beg zur Hauptstadt des westlichen Seldschuken-Reiches (Persien und Irak) und blieb dies bis zur Teilung des Sultanats im Jahre 1118. In der Mitte des 13. Jahrhunderts geriet die Stadt infolge des Mongolensturms unter die Herrschaft des Mongolischen Reiches und der mongolischen Ilchane. 1388 fiel die Stadt mit ihren damals 70.000 Einwohnern der Zerstörungswut des türkisch-mongolischen Eroberers Timur zum Opfer. Im Jahr 1453 begann mit der Errichtung des Darb-e-Imam-Schreins eine neue kulturgeschichtliche Blüte unter Dschahan Schah, einem Vertreter der turkmenischen Stammesföderation Qara Qoyunlu. Bis Ende des 15. Jahrhunderts galt Isfahan aber noch als eine Provinzstadt mit weltgeschichtlich eher geringer Bedeutung.
Neuzeit
Mit der Eroberung der Stadt durch die Safawiden im Jahr 1502 begann die größte Blütezeit der Stadt, die im 17. Jahrhundert ca. 600.000 Einwohner hatte. 1598 wurde Isfahan zur Hauptstadt des Safawiden-Schahs Abbas I., der für den Ausbau der Stadt Künstler und Handwerker (ca. 30.000) aus dem ganzen Land nach Isfahan holte. Viele von ihnen kamen aus der Stadt Dschulfa und deren Umgebung (heute im Nordwesten des Iran an der Grenze zu Aserbaidschan) und waren christliche Armenier. Schah Abbas I. räumte ihnen weitreichende Garantien und Privilegien für ihre Kultur und Religion ein. Das armenische Viertel Isfahans heißt in Erinnerung an die Heimatstadt Neu-Dschulfa. Die Armenier Isfahans bilden eine kulturelle und religiöse Gemeinschaft und werden von den muslimischen Einwohnern Isfahans und der Islamischen Republik Iran nicht nur toleriert, sondern geachtet und gefördert.
Vor allem in der Zeit der Safawiden-Dynastie, im 16./17. Jahrhundert, entstanden die bis heute eindrucksvollen Prachtmoscheen mit ihren für die persischen Sakralbauten typischen großen Iwans (Bögen) rund um den Imam-Platz im Zentrum der Stadt. Viele der großartigen islamischen Bauwerke stehen unter dem Schutz des UNESCO-Welterbes.
Die umliegenden Felder wurden über Kanäle aus dem Zayandeh Rud mit Wasser versorgt. Zur Düngung der Felder und für die Lederindustrie der Stadt wurde Taubenkot gebraucht. Reisende des 17. Jahrhunderts berichten von mehreren 1000 Taubentürmen (Bordsch-e-Kabotar) im Umkreis der Stadt, von denen noch etwa 100 erhalten sind.
1722 fiel Isfahan nach längerer Belagerung an aufständische sunnitische Afghanen. Unter den nachfolgenden Dynastien der Afscharen, Zand und Kadscharen verlor Isfahan seinen Hauptstadtstatus an Maschhad, Schiras und Teheran. Die große Bautätigkeit wurde dadurch beendet, aber in der Folgezeit wurden die Prachtbauten Isfahans bewahrt und teilweise noch ausgebaut.
Seit 1850 ist Isfahan eine Eparchie der Armenisch-katholischen Kirche mit einem Bischofssitz.
Chehel Sotoun
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das historische Stadtbild ist durch Paläste, eine Vielzahl Minarette und die blauen Kuppeln der Moscheen geprägt. Herausragend sind die Prachtanlage des Imam-Platzes und die 33-Bogen-Brücke (persisch: Si-o-seh pol) über den Fluss Zayandeh Rud.Der Meidān-e Emām (Imam-Platz, früher Königsplatz) ist über 500 Meter lang und wird von doppelstöckigen Arkaden eingefasst. An jeder Ecke ist er mit einem Gebäude geschmückt: mit den Prachtmoscheen (Masǧed-e Emām, Lotfollāh), dem Palast ʿĀlī Qāpū („Hohe Pforte“) und dem am nördlichen Ende sich anschließenden Basar gehört er zu den größten Sehenswürdigkeiten des Vorderen Orients. Er ist weltweit der größte Platz seiner Art und zählt – wie auch (seit 2012) die viel ältere Freitagsmoschee von Isfahan – zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Westlich des Imam-Platzes befindet sich die Prachtallee Tschahār Bāgh (Vier Gärten), deren Name von den Baum-Viererreihen herrührt und die außerdem mit Kanälen lebhaft gestaltet ist. Sie verbindet die Altstadt mit den südlichen Stadtteilen jenseits des Zayandeh-Flusses.
Zentrum des armenischen Viertels (Neu-)Dschulfa ist die Vank-Kathedrale, erbaut von 1606 bis 1655. Die Kathedrale vereint christliche Architektur mit persisch-islamischer Ornamentik und Gestaltungsformen und ist auch heute noch das religiöse und geistige Zentrum der christlichen Armenier Isfahans. Die Armenier pflegen ihre Kultur und Geschichte. Im April 2005 hielten die Armenier Isfahans eine große Kundgebung ab zum Gedenken an den von den Osmanen verübten Genozid im Jahr 1915.
Eine frühere Karawanserei aus der Zeit der Safawiden wurde zur Zeit des letzten Schahs Mohammad Reza Pahlavi zum Hotel Schah Abbas (heute: Abbasi) umgebaut, das mit seiner prunkvollen Innenausstattung und der architektonischen Gestaltung zu den eindrucksvollsten Bauwerken der Stadt zählt.
Weitere Anziehungspunkte sind die aufwendig gestalteten Brücken der Stadt. Zu den bekanntesten gehören die 33-Bogen-Brücke und die Chadschu-Brücke. Weiterhin ist die ehemalige Moschee und Mausoleum Monar Dschonban (Menār-e ǧonbān), die „schwankenden Minarette“, von Amu Abdollah Soqla eine beliebte Sehenswürdigkeit.
Gelegenheit zu einer Fahrt auf dem Zayandeh Rud boten früher Tretboote in Schwanenform. Seit etwa 2010 ist der Fluss die meiste Zeit des Jahres wegen der immens gestiegenen Wasserabführung bei einem höhergelegenen Stausee trocken.